Coming-out Tipps
Wie man man selbst sein kann – und wie Eltern unterstützen können
Ein Coming-out ist eine persönliche Reise. Für manche verläuft sie reibungslos, für andere ist es ein spannender Prozess voller Fragen und Unsicherheiten. Egal ob du dich als transgender, nicht-binär, lesbisch, schwul, bi+ oder queer outest – deine Geschichte ist wertvoll.
In diesem Blog findest du Tipps für Menschen, die zu sich selbst stehen möchten, und für Eltern, die unterstützend zur Seite stehen wollen.
Coming-out-Tipps
1. Du bestimmst das Tempo
Es gibt kein „richtiges“ Timing. Du darfst warten. Du darfst vorsichtig sein. Und du darfst selbst entscheiden, wem du es wann erzählst. Das ist deine Geschichte.
2. Schreib deine Gedanken auf
Manchmal ist es leichter, Gefühle aufzuschreiben. Du kannst einen Brief schreiben, eine Nachricht schicken oder sogar eine Sprachnachricht aufnehmen.
3. Such dir sichere Menschen
Fang mit jemandem an, bei dem du dich wirklich sicher fühlst – eine Freundin, eine Lehrerin, ein Familienmitglied. Eine gute erste Reaktion kann dein Selbstvertrauen enorm stärken.
4. Sei auf unterschiedliche Reaktionen vorbereitet
Manche Menschen brauchen Zeit. Das sagt nichts über dich aus! Gib anderen die Möglichkeit zu wachsen, aber achte dabei gut auf deine eigene Energie.
5. Du musst nicht alle Fragen beantworten
Es ist völlig okay zu sagen: „Das weiß ich selbst noch nicht“ oder „Darüber möchte ich später sprechen.“ Deine Grenzen sind wichtig.
Tipps für Eltern (und andere geliebte Menschen)
1. Zuhören – ohne zu urteilen
Das Wichtigste, was du tun kannst? Einfach zuhören. Ohne sofort zu reagieren, ohne gleich Lösungen anzubieten. Einfach nur: zuhören.
2. Sag, dass du sie liebst
Klingt einfach, ist aber unglaublich kraftvoll. Sag ganz klar: „Ich liebe dich so, wie du bist.“ Diese Worte können eine ganze Welt verändern.
3. Lerne mit
Google Begriffe, die du nicht kennst. Lies über Geschlechtervielfalt. Frag ggf., welche Anrede oder welchen Namen dein Kind bevorzugt – und respektiere das.
4. Gib Gefühlen Raum
Du darfst auch erschrecken, traurig sein oder dir Sorgen machen – aber trenne diese Gefühle von der Unterstützung, die du gibst. Such dir ggf. Unterstützung bei anderen Eltern, damit dein Kind deine Emotionen nicht tragen muss.
5. Zeig deine Unterstützung aktiv
Benutze den richtigen Namen und die richtigen Pronomen, sprich dich aus, wenn jemand etwas Verletzendes sagt, oder kauf z. B. einen Pronomen-Button. Kleine Gesten, große Wirkung.
In dieser Folge spricht Iris Enthoven in ihrem Podcast „Held in eigen verhaal“ mit Solange Dekker – der ersten Transgender-Frau in den Niederlanden mit einem Miss-Titel!
Sieh dir hier das Coming-out-Erlebnis von Abigail Thorn an – einer englischen Schauspielerin.
Sieh dir hier die Geschichte von Jamie Raines an, YouTuber. Er hatte sein Coming-out mit 17 Jahren.
Zum Schluss
Ein Coming-out ist kein einmaliger Moment. Es ist ein Prozess – manchmal ein lebenslanger – des eigenen Seins in einer Welt, die dafür noch nicht immer Raum bietet. Doch mit liebevoller Unterstützung wird dieser Weg deutlich leichter.
Egal, ob du selbst dein Coming-out erlebst oder jemanden dabei unterstützen möchtest: Du bist nicht allein. Bei TransUndeez glauben wir an Sichtbarkeit, Sicherheit und daran, immer man selbst sein zu dürfen.
Möchtest du mehr über Coming-out erfahren?
Dann lies unseren Blog: ‘Ein gutes Gespräch mit: Kai’
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